HeavyMin - Analytik von Schwermineralen als Indikatoren für Rohstofftypen und Höffigkeit mit Schwerpunkt Wolfram

Das HeavyMin Projekt ist eine Kooperation zwischen der Montanuniversität Leoben und der GeoSphere Austria und unterstützt die Explorationsinitiative des Bundesministeriums für Finanzen (BMF), indem es in ausgewählten Regionen Schwermineralbeprobungen von Bach- und Glazialsedimenten durchführt. Ziel ist es, mineralogische und chemische Daten von sogenannten Indikatormineralen zu gewinnen, um Explorationsvektoren zu entwickeln und mögliche mineralische Anomalien zu verifizieren. Schwerminerale wie Scheelit, Magnetit, Zirkon, Rutil, Chromit, Kassiterit oder Phosphate reichern sich in Sedimenten an und liefern durch ihre chemische Zusammensetzung wertvolle Hinweise auf potenzielle Lagerstätten.
Die Untersuchung solcher Minerale gilt weltweit als zentrale Explorationsmethode für Rohstoffe wie Wolfram, Kupfer, Gold oder Diamanten. Besonders Magnetit, Pyrit, Scheelit und Apatit eignen sich aufgrund ihrer Häufigkeit und dem verstärkten Einbau verschiedener Spurenelemente als Indikatorminerale. Darüber hinaus können spezifische Erzminerale (bspw. Kassiterit, Chromit oder sulfidische Minerale mit Nickel und Platingruppenelementen) gezielt auf bestimmte Lagerstättentypen hinweisen.
Regional liegt der Projektschwerpunkt im zentralen Tauernfenster, wo insbesondere Wolfram in Form von Scheelit (CaWO4) eine Schlüsselrolle spielt. Zusätzlich sind dort auch Kupfer-, Molybdän- und andere Metallvorkommen bekannt. Durch die Verknüpfung regionaler Daten mit den Informationen internationaler Lagerstätten wird das Scheelit-basierte Explorationsinstrument verfeinert, welches im Rahmen des HeavyMin Projekts getestet wird und eine frühzeitige Erkennung von Gebieten mit einem wirtschaftlich interessanten Wolframpotential ermöglichen soll.
Wolfram hat eine hohe strategische Bedeutung für die Europäische Union, die das Metall seit 2011 als kritischen Rohstoff führt und im Critical Raw Materials Act hervorhebt. Da die europäische Versorgung stark von Importen abhängt – trotz der österreichischen Wolframlagerstätte im Felbertal – soll das Projekt langfristig zur Verringerung des Versorgungsrisikos beitragen.




